iPhone 14 vs. iPhone 15 im Test-Vergleich: Sind die Unterschiede wirklich so groß? (2024)

Beim ersten, flüchtigen Blick sind die Unterschiede zwischen den beiden Generationen gar nicht so gewaltig: Sowohl

als auch

haben ein mittelgroßes Display (6,1 Zoll) mit OLED-Technik, ein wasserdichtes Gehäuse mit Alu-Rahmen und hinten zwei Kameras. Auch die Endnoten fallen ähnlich aus. Erst ein genauer Blick auf die Ergebnisse und Messungen aus dem Test-Labor verraten die Unterschiede. COMPUTER BILD hat alle Daten gesichtet: iPhone 14 vs. iPhone 15 – ein Schlagabtausch in sechs Runden!

iPhone 15 vs. 14: Design und Robustheit

Das Grundkonzept ist tatsächlich ähnlich: Vorn ein 6,1-Zoll-OLED mit kratzfestem Ceramic-Shield-Glas, umrahmt von einem Alu-Rahmen (etwas kratzempfindlich) und hinten einer Rückseite aus Glas. Dennoch lässt sich das iPhone 15 leicht an zwei Details erkennen. Vorn ist die Notch (Einbuchtung für die Frontkamera) verschwunden, stattdessen punktet das iPhone 15 mit der Dynamic Island – das gab es bei der Vorjahresserie nur bei den Pro-Modellen. Die Dynamic Island nutzt den Platz dank der Integration mit Benachrichtigungen und Mini-Widgets effektiver aus, sieht zudem moderner aus. Hinten ist das Glas beim iPhone 14 glänzend, beim iPhone 15 matt. Zudem ist die Glasfläche um die Kamera beim 15er durchgefärbt und das iPhone 15 kommt abseits von Schwarz in sehr hellen Farbtönen. Beide Gehäuse sind wasserdicht, bei beiden Modellen ist die Rückseite einfacher zu entfernen und günstiger auszutauschen als etwa beim iPhone 12, 13 oder auch 14 Pro. Die Maße sind praktisch gleich: Das iPhone 14 ist 71,5 mm breit, beim iPhone 15 sind es 71,6 mm. Beide sind gleich dick (7,8 mm), das iPhone 15 ist knapp einen Millimeter länger (147,6 mm vs. 146,7 mm). Das Gewicht ist mit 171 Gramm (iPhone 15) gegenüber 172 Gramm (iPhone 14) ähnlich gering, alle anderen Modelle der 14er- und 15er-Serien sind schwerer.

In der ersten Runde gibt es ein Patt – 1:1: Die Dynamic Island im iPhone 15 wirkt moderner, sonst gibt es kaum Unterschiede.

iPhone 15 vs. 14: Unterschiedlich helle Displays

In beiden Modellen spricht Apple von einem "Super Retina XDR Display". Das bedeutet, es ist ein sehr kontrastreiches OLED mit recht natürlichen Farben. Im Test gab es dennoch Unterschiede: War schon das Display im iPhone 14 mit bis zu 1.167 Candela pro Quadratmeter (cd/m2; SDR 833 cd) sehr hell, so liefert das iPhone 15 mit bis zu 1.978 cd/m2 (SDR 1.782 cd) noch mal deutlich mehr Helligkeit. Die ähnlich gute Note täuscht an dieser Stelle über den Vorsprung hinweg, denn das iPhone 15 sprengt die Grenzwerte des Smartphone-Testverfahrens 2023 deutlich. 120 Hertz für ruckelfreies Scrollen gibt es nach wie vor nur in den Pro-Modellen.

Das iPhone 15 gewinnt den Display-Vergleich dank höherer Helligkeit deutlich – und führt mit 2:1.

iPhone 15 vs. 14: Akkulaufzeit und Laden

Das Ladetempo ist gewohnt gemächlich: Nach 15 Minuten ist ein Ladestand von rund 30 Prozent erreicht, einmal Volltanken dauert knapp zwei Stunden. Drahtloses Laden ist möglich, bei Ladeschalen mit MagSafe-Magnethalterung sind 15 Watt drin. Das neue Betriebssystem iOS 17 zwang COMPUTER BILD dazu, die Messprozedur leicht anzupassen. Nachdem in Folge auch das iPhone 14 mit dem neuen System neu durchgemessen wurde, stand fest: iOS 17.0 bremst die Akkulaufzeit deutlich aus, beim älteren iPhone 14 mit A16-Bionic-Prozessor fällt der Abfall aber weniger drastisch aus als beim iPhone 15. Mit 8:34 Stunden hält das iPhone 14 bei Dauernutzung knapp eine Stunde länger durch als das iPhone 15 (7:40 Stunden).

Das iPhone 14 schlägt mit längerer Laufzeit zurück – und gleicht mit 2:2 aus.

iPhone 15 mit Anschluss-Bonus: Was bringt USB-C?

Mit dem iPhone 15 erhalten auch iPhones erstmals die verbreitete USB-C-Buchse zum Laden, Daten-Austauschen und für Zubehör. Das iPhone 14 bleibt bei der 2012 eingeführten Lightning-Buchse. Beim Tempo sind beide auf gleichem Niveau, in den Basismodellen des iPhone 15 ermöglicht Apple auch über USB-C nur USB-2.0-Tempo (nur das 15 Pro beherrscht mit speziellen Kabeln USB 3.0). Langjährige iPhone-User müssen sich neue Kabel besorgen, doch die sind nicht allzu teuer. Dafür stehen dem iPhone 15 alle möglichen Varianten an USB-Zubehör offen, etwa externe SSDs oder HDMI-Anschlussadapter für Monitore oder Fernseher (bis 4K). Eine herkömmliche Klinkenbuchse für kabelgebundenen Headsets gibt es nicht, wohl aber Adapter – sowohl von Lightning auf Klinke als auch von USB-C auf Klinke.

USB sei Dank: Das iPhone 15 führt mit 3:2.

Ist die Kamera des iPhone 15 besser?

Das iPhone 14 hatte schon eine richtig gute Kamera, vor allem bei Tageslicht. Doch das iPhone 15 nutzt seinen neuen hochauflösenden 48-Megapixel-Kamerasensor sehr clever und effektiv. Ab Werk werden Fotos als 24-Megapixel-Datei gespeichert, ein perfekter Kompromiss aus Schärfe, Lichtstärke und auch Dateigröße. Anders als das iPhone 14 schlägt sich das iPhone 15 auch bei doppeltem Zoom (Faktor 2) noch recht gut. Einen optischen Zoom, wie von Apple behauptet, hat das 15er dennoch nicht wirklich, der gute Zoom nutzt einfach die Schärfereserven des Sensors und zeigt einen kleineren Ausschnitt des 48-Megapixel-Fotos.

Fotos des iPhone 15 stellen die iPhone-14-Kamera in den Schatten: 4:2.

Prozessorvergleich: Was bringt der A16-Prozessor?

Das iPhone 15 bekommt den A16-Prozessor aus dem iPhone 14 Pro, das iPhone 14 trägt noch den bereits 2021 eingeführten A15-Bionic-Prozessor. Tatsächlich ist das iPhone 15 beim Arbeitstempo dem iPhone 14 überlegen, doch der Unterschied ist nicht dramatisch und beide überschreiten den geforderten Maximalwert für die Note "sehr gut" im Testverfahren 2023.

Alle iPhones der vergangenen zwei Jahre sind schnell, der Vorsprung des iPhone 15 ist gering. Daher erhalten beide einen Punkt – es steht 5:3.

Fazit: Das iPhone 15 ist ein Gewinner-Typ

Bessere Kamera, helleres Display, USB-C – aber schlechtere Akkulaufzeit. Das iPhone 15 gewinnt dieses Duell erstaunlich deutlich. Dass sich dieser nicht in der Endnote widerspiegelt, liegt zum einen an den Grenzwerten des COMPUTER BILD-Testverfahrens 2023, die das iPhone 15 weit überschreitet. Bei der anstehenden Anpassung des Testverfahrens könnten die Unterschiede hier deutlicher werden. Andererseits sind die Unterschiede oft nicht so dramatisch, wie es im Turniermodus wirkt. Bleibt noch der Preis: Das iPhone 14 kostet derzeit bei etablierten Händlern rund 720 Euro, das iPhone 15 rund 820 Euro. Und so kann sich jeder selbst entscheiden, was rund 100 Euro Wert sind. Zu bedenken ist auch: Das iPhone 15 wird Updates wohl länger erhalten, nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre vermutlich noch bis 2028.